Cargill zum „schlimmsten Unternehmen der Welt“ ernannt

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Cargill zum „schlimmsten Unternehmen der Welt“ ernannt

Ein neuer Bericht dokumentiert die „umfassende Untauglichkeit und Inkohärenz“ des US-Agrarriesen.

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  1. Juli 2019

MINNEAPOLIS, Minnesota. – Die Umweltorganisation Mighty Earth verkündete heute, dass sie das in Minnesota ansässige Unternehmen Cargill wegen seiner skrupellosen Geschäftspraktiken, seines umweltzerstörerischen Verhaltens und seiner hartnäckigen Behinderung der globalen Fortschritte in Bezug auf Nachhaltigkeit zum „schlimmsten Unternehmen der Welt“ ernannt hat. Der neue Bericht von Mighty Earth, [“Cargill: The Worst Company in the World”] „Cargill: Das schlimmste Unternehmen der Welt“, dokumentiert die Untaten des Unternehmens über Jahrzehnte hinweg und betont den dringenden Handlungsbedarf.

„In meiner 40-jährigen Karriere im US-Kongress habe ich es mit einer Reihe von Unternehmen aufgenommen, die Missbrauch praktizierten,“ schreibt der ehemalige Abgeordnete und Vorsitzende von Mighty Earth, Henry Waxman, in dem Bericht.

„Ich habe mit eigenen Augen gesehen, welche schädlichen Auswirkungen Unternehmen haben, die die Ethik außen vor lassen. Doch Cargill sticht unter all diesen Unternehmen heraus.”

„Als eines der weltweit größten Unternehmen muss Cargill die Verantwortung für die überdimensionalen Auswirkungen, die es verursacht, übernehmen,“ erklärte der Mighty Earth-CEO, Glenn Hurowitz. „Mighty Earth setzt sich in Kampagnen rund um den Globus für nachhaltige Geschäftspraktiken ein. Dabei kam der Name Cargill immer wieder zur Sprache, wenn unsere Ermittlungen Untäter identifizierten – ob bei unserer Arbeit mit Palmöl in Südostasien, dem Kakaoanbau im westlichen Afrika oder dem Sojaanbau in Südamerika, Cargill war überall mit dabei und stets bereit, Fortschritte zu vereiteln und gemeinsame Naturschutzbestrebungen zu erschweren. Angesichts der Allgegenwärtigkeit und Starrsinnigkeit des Unternehmens entschieden wir, dessen zwiespältige Vergangenheit unter die Lupe zu nehmen.“

Monatelang führte Mighty Earth Gespräche mit Cargill, selbst auf CEO-Ebene, um die Ergebnisse des Berichts aufzugreifen und nach langfristigen Lösungen zu suchen. Mighty Earth hat in vielen anderen Bereichen – einschließlich Kautschuk, Schokolade und Palmöl – als Wegbereiter agiert, als Unternehmen dieser Branchen an der Verbesserung ihrer Umweltstandards und deren Auswirkungen arbeiteten. Cargill hat sich jedoch wieder und wieder geweigert, die von Mighty Earth identifizierten Probleme in bedeutender Weise anzugehen. Stattdessen stellt Cargill weiterhin die Entwaldungsunternehmen in seiner Lieferkette über das Klima oder die Nachhaltigkeitsforderungen seiner Kunden.

„In Pressemitteilungen und öffentlichen Stellungnahmen erklärt der Agrarriese Cargill seine Frustration über die Entwaldung, als handle es sich dabei um eine Externalität, über die das Unternehmen keine Kontrolle hat, etwa wie schlechtes Wetter,“ so Hurowitz. „Aber die Entwaldung wird Cargill nicht angetan, sondern sie wird von Cargill verübt.“

Der neue Bericht von Mighty Earth identifiziert Ahold Delhaize – einen internationalen Supermarktriesen und Eigentümer von Stop & Shop, Giant, Food Lion, Hannaford und vielen anderen Marken – als einen der wichtigsten Kunden von Cargill, der unmittelbare Maßnahmen ergreifen könnte. Trotz der eigenen Versprechen zur Unternehmensnachhaltigkeit, begann Ahold Delhaize vor kurzem in einem Joint Venture mit Cargill den Bau eines neuen Fleischverpackungswerks in Rhode Island.

„Es ist wichtig, dass Ahold Delhaize und andere Cargill-Kunden neue Beschaffungsstandards setzen, die die Entwaldung aus ihren Lieferketten eliminieren. Sie haben die Macht, Cargill in Zugzwang zu bringen – ihre andauernde Tatenlosigkeit macht sie jedoch zu Mitschuldigen an Cargills Vergehen,“ erklärte der Senior Director for Forests bei Mighty Earth, Mat Jacobson. „Cargill ist mit seinem schädlichen Verhalten bislang nur deshalb davongekommen, weil es als Marke nicht direkt mit Verbrauchern in Kontakt kommt. Doch wenn die Menschen wüssten, dass die Lebensmittel, die sie bei McDonald’s oder in Stop & Shop und Target kaufen, die Regenwälder zerstören oder mithilfe von Kindersklaverei hergestellt wurden, wären sie schockiert.“

Die Veröffentlichung des bahnbrechenden Berichts von Mighty Earth ist der Start einer mehrere Millionen Dollar schweren und mehrere Jahre umfassenden Kampagne gegen Cargill und dessen Kunden, die den Agrarriesen auffordert, die Entwaldung und Menschenrechtsverletzungen aus seiner Lieferkette zu eliminieren. Zum Kampagnenstart zeichneten lokale Aktivisten von Mighty Earth und deren Verbündete, einschließlich der Clean Water Action von Minnesota, Cargill für seine zweifelhafte Ehre im Rahmen einer Kundgebung vor dem Cargill-Hauptquartier in Minnesota mit einer „Daumen runter“-Plakette aus.

 

Über den Bericht

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Cargill ist bereit, an empfindlichen Ökosystemen in Brasilien noch mehr verheerenden Schaden anzurichten und macht sich dabei die Zurücknahme von grundlegenden Umweltschutzregelungen durch Präsident Bolsonaro zunutze. 2014 versprach Cargill, bis 2020 die Entwaldung für alle Rohstoffe in seiner Lieferkette zu beenden. Ein Jahr vor diesem Termin schafft Cargill weiterhin Anreize für die Entwaldung und bleibt damit einer der schlimmsten Akteure auf der Weltbühne. Nun steht das Unternehmen kurz davor, den Beginn einer von Bolsonaro eingeläuteten Ära der Anarchie in den Wäldern Brasiliens auszunutzen.
  • Im November 2017 wurde Cargill von der Commodity Futures Trading Commission mit einer Geldstrafe in Höhe von 10 Millionen US-Dollar belegt, nachdem es jahrelang falsche Angaben zu den eigenen Handelswerten gemacht hatte – und zwar um bis zu 90 Prozent –, mit der Absicht sowohl die Regierung als auch seine Handelspartner zu betrügen. Im Oktober 2018 wurde der für diese Vergehen verantwortliche Direktor bei Cargill, David Dines, zum Chief Financial Officer befördert.
  • Mit Cargill verbundene Sojaplantagen in Brasilien nehmen Land ein, das indigenen Völkern gehört, die von den Wäldern abhängig sind. Sie werden von ihrem traditionellen Land vertrieben und erfahren einen starken Anstieg an Krebserkrankungen, Geburtsfehlern, Fehlgeburten und andern Krankheiten, die mit im Sojaanbau eingesetzten, häufig von Flugzeugen direkt über ihren Köpfen versprühten, Pestiziden und Herbiziden in Verbindung gebracht werden.
  • In der US-Lebensmittelindustrie ist Cargill mit mehr als einem Dutzend Umweltschadstoffe, einschließlich Formaldehyd, Blei, Asbest, Blausäure und Quecksilber, in den Top Ten der Umweltverschmutzer.

Fotos und Videoinhalte zu dem Bericht und zu Cargills Operationen in Verbindung mit verschiedenen Rohstoffen stehen für die Presse zur Verfügung.

Kontakt: Alex Armstrong, [email protected]

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